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Kulinarische Weinprobe 2012

2012-05-26 KulWein 07„Passt nun der Schwarzriesling „Kilian Becksteiner Kirchberg“ 2010 besser zum Süsskartoffel-Chili-Süppchen mit Kräuter-Croutons oder zur Wildterrine mit Cumberlandsoße oder ist es doch die Spätburgunder Spätlese „Kilian Gerlachsheimer Herrenberg“ 2009?“ Es wurde probiert und diskutiert an den Tischen in der Sängerlaube und zweifelsfrei der jüngere Barrique-Wein der Wildterrine und der ältere dem Süppchen als harmonischste Partner zugeordnet. Und man konnte erleben, wie sich die Weinaromen durch die Gewürze der Speisen auf der Zunge verändern.

Auch wenn der offizielle Teil der unvergleichlichen „kulinarischen Weinprobe“ des Gesangverein „Frohsinn 1842“ Mudau mindestens eine gute Stunde zu lange andauert, so tut sie es doch mit Stil und Kurzweil. Und keiner der begeisterten Gäste merkte, wie schnell die Zeit vergeht und wie viel Wein er wirklich getrunken hat. Der Abend stand unter dem Motto „Genießen mit Leib und Seele und allen Sinnen“. Und sowohl 1. Vorsitzender Wolfgang Radauscher als auch Essensmoderator Uwe Lenz sowie Claudia Wölpper-Murphy als Expertin von den „Becksteiner Winzern“ hatten wahre Geschmacksexplosionen versprochen. Und Dank der Kreativität und dem enormen Können des Küchenteams mit Freddy und Hildegard Plattek mit Renate Schäfer und Ulrike Heckler an der Spitze konnten sie der kulinarischen Erlebnisreise für die rd. 120 Gäste auch sicher sein. Leere Teller, zufriedene Gesichter und durch die Bank positive Kritik „Mmh – Lecker!“ waren der Beweis.

 

Angefangen hatte der Abend mit einem trockenen Sekt aus Kerner-Trauben, der aufgrund seiner Restsüsse ganz hervorragend zu den erfrischend schmackhaften Erdbeeren passte. Für den unterhaltsamen musikalischen Rahmen sorgten die „Garcons de Restaurant“ des Gesangvereins unter Dirigent Reinhard Scheible im Auftakt des „Hoch Badnerland“ und mit schwungvollen Weinliedern über den edlen Göttertrank und dessen Entstehung. Harald Grimm verwöhnte – wie immer gekonnt und kurzweilig humorvoll – mit Kurzgedichten in Mudemer Mundart über die Wildenburg, Groußmudders Gaarden und einen bemühten „Pappe“ zwischen den Gängen, die Uwe Lenz und Claudia Wölpper-Murphy ebenso schlagfertig, bestückt mit passenden Weinsprüchen wie fachlich kompetent vorstellten. Beispielsweise empfahl der Moderator: „Riechen wir zuerst am Quarkparfait mit Himbeer-Paprika-Kaltschale. Sie riecht intensiv nach Paprika. Und dann kosten wir sie und merken Himbeeraroma in Vollendung“, und zusammen mit dem Schwarzriesling Rosé halbtrocken erlebte man als weitere Überraschung, dass der zunächst als zu süß anmutenden Wein auf einmal perfekt harmonierte.

 

Ähnlich positiv wirkten sich Forellenstrudel mit Karotten-Ingwer-Dipp auf den feinherben Kabinett-Riesling „Gerlachsheimer Herrenberg 2011“ und das Rieslingschaumsüppchen mit Zandernockerl auf dessen trockenen Namensvetter aus der Kilian-Serie aus. Etwas schwieriger war die eindeutige Zuordnung von Weißburger Spätlese trocken vom Gerlachsheimer Herrenberg 2011 und der Grauburgunder Spätlese 2011 vom Becksteiner Kirchberg zu Schweinefilet mit Aprikoen-Rhabarber-Chutney oder zu Marinierten Champigons mit Olivenöl, Knoblauch und Balsamico. Wobei die Köchin dem Moderator etwas zu bescheiden in ihren Aussagen zum Chutney war: „Hajo do is halt Rhabarber, getrocknete Aprikosen, karamellisierter Zucker, Orangensaft, Chilischote, Senfpulver, Piment und was mer halt so nei dud drin“.

 

Ähnlich vom ganz persönlichen Empfinden abhängig war das Getränkeduo Grauburgunder Kabinett trocken Kilian vom Marbacher Frankenberg 2011 und Müller-Thurgau Kabinett feinherb Kilian vom Becksteiner Kirchberg des gleichen jungen Jahrgangs zu Röllchen vom Roastbeef, gefüllt mit Spargel oder zum Ziegenfrischkäse in warmem Parmaschinken auf Salat mit Orangenfilets.

 

Das Finale des G’schmackvollen Abends bestand aus Chardonney Auslese edelsüß Kilian Gerlachsheimer Herrnberg 2011 in Kombination mit vier verschiedenen Käsesorten zu Vanille-Balsamico-Trauben. Und spätestens da wurde dem aufmerksamen Gast klar, wie genussvoll er sich an die Anweisung der Moderatoren gehalten hatte, für diesen Abend Cholesterin und BMI zu vergessen und dafür den Abend in vollen Zügen zu genießen, schließlich weiß jeder: „Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Thor sein Leben lang.“

 

 

 

Bericht: Liane Merkle

Bilder: Liane Merkle und GV Mudau

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